Warum sich fuer Fairtrade-Baumwolle entscheiden?
Der Weltmarkt bei Baumwolle wird von den beiden großen Markführern China und USA bestimmt. Der Milliarden umfassende Baumwollmarkt ist hart umkämpft. Vor allem die großen Player, die USA und auch China, verfälschen den Markt durch ihre sehr hohen Subventionszahlungen erheblich. Die Agrarsubventionen, die auch in Europa geleistet werden, haben dazu geführt, dass der Weltmarktpreis für Baumwolle mit der Zeit immer mehr gefallen ist. Die fallenden Preise haben wiederum den Effekt, dass Kleinbauern, vor allem diese aus Entwicklungsländern, ihre Baumwolle nicht mehr kostendeckend herstellen können. Allgemeine Aufmerksamkeit erhielten diese Zustände erst, nachdem die größten westafrikanischen Baumwolle produzierenden Länder, nämlich Mali, Benin, Tschad und Burkina Faso, auf der Welthandelsorganisation in Cancun der Öffentlichkeit die Zustände beschrieben und forderten, die Subventionen für Bauern in den USA und China einzustellen, damit sich in Afrika ein wettbewerbsfähiger Agrarmarkt entwickeln kann. Das ist einer der Gründe, weshalb Fairtrade Baumwolle in das Sortiment aufgenommen hat. Ein weiteres Argument, neben der wirtschaftlichen Situation der betroffenen Kleinbauern, warum Fairtradebaumwolle eine zunehmende Verbreitung findet und gefördert wird, ist, dass es sich um ein Öko-Produkt handelt. Fairtrade Baumwolle wird auch nachhaltig hergestellt und ist darüber hinaus gleichzeitig zertifizierte Biobaumwolle. Außerdem ist Fairtrade Baumwolle gentechnikfrei und erfüllt so alle Voraussetzungen, um zu ökologischer Kleidung oder anderen ökologischen Produkten verarbeitet zu werden. Es werden zum Beispiel auch Öko-Windeln über den Bio-Versandhandel angeboten. Die Fairtradebaumwolle stammt aber nicht nur aus den genannten afrikanischen Ländern, sondern auch aus asiatischen und südamerikanischen Ländern wie auch aus Ägypten. Für Fairtradebaumwolle erhalten die Bauern einen vorher festgelegten Preis. Dieser liegt im Allgemeinen über dem regionalen Vergleichspreis. Durch dieses Vorgehen kann in den beteiligten Ländern viel in Gang gesetzt werden. Es wird nicht nur die Landflucht unterdrückt, da vorher die Kleinbauern auf dem Land in ihrer Existenz bedroht waren. Die Bauern erhalten zusätzlich einen Fairtrade Zuschlag, der in soziale Projekte fließt. Dabei kann es sich um Gesundheitsprojekte oder auch den Bau von Schulen oder Ähnliches handeln. Fairtradebaumwolle trägt damit auch auf diesem Weg zu einer Verbesserung der Lebensumstände der Kleinbauern in Afrika, aber auch Peru oder Ägypten bei.
Warum Fairtradebaumwolle auch in den westlichen Ländern immer mehr Anhänger findet, ist klar: sie entspricht dem Trend zu Öko-Produkten, es handelt sich um eine Naturfaser, gleichzeitig können Konsumenten guten Gewissens die fair gehandelten Produkte konsumieren, sind sie doch sicher, dass die Fairtradebaumwolle ökologisch, nachhaltig, gentechnikfrei und frei von Kinderarbeit hergestellt wurde.